Joseph Bové, bekannt als José Bové, geboren am 11. Juni 1953 in Talence (Gironde), ist ein französischer Agrargewerkschafter und Politiker. Als Landwirt, Mitglied des Bauernbundes und der Via Campesina, ist er eine der Figuren der Globalisierungsbewegung, bekannt für seine Positionen gegen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) und seine Teilnahme an Aktionen zur illegalen Rodung von GVO-Plantagen, die als ziviler Ungehorsam eingestuft werden von ihren Verteidigern. Sein Vater, Joseph Bové, hatte einen Universitätshintergrund und war Regionaldirektor des National Institute of Agronomic Research (INRA) und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, während seine Mutter, Colette Dumeau, Professorin für Naturwissenschaften war. Schon in jungen Jahren engagierte sich José Bové für pazifistische Anliegen. Da er den Militärdienst verweigerte, galt er als Deserteur und ließ sich in den Pyrenäen nieder, wo er als Hirte arbeitete. 1973 schloss er sich dem Larzac-Plateau an, um an der Bauernbewegung gegen die Erweiterung des Militärlagers teilzunehmen. Dieses Engagement markiert den Beginn ihres Kampfes gegen die Globalisierung und die multinationalen Agrar- und Ernährungskonzerne. Im Jahr 1999 wurde José Bové durch die Auflösung des McDonald's in Millau, einer symbolischen Aktion gegen Junk Food und Globalisierung, international bekannt. Diese Tat brachte ihm eine dreimonatige Haftstrafe ein, stärkte aber seinen Bekanntheitsgrad und sein Image als entschlossener Aktivist. José Bové ist außerdem Mitbegründer der Confédération paysanne, einer Agrargewerkschaft, die sich für bäuerliche und nachhaltige Landwirtschaft einsetzt. Er setzt sich aktiv gegen GVO und für Ernährungssouveränität ein. 2009 wurde er auf der Europa-Ökologie-Liste zum Europaabgeordneten gewählt und sitzt im Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Trotz seines Rückzugs aus dem aktiven politischen Leben verbringt José Bové seine Zeit weiterhin zwischen seiner Farm in Larzac und seinem Boot in Hyères. Er ist nach wie vor eine einflussreiche Stimme in Debatten über Landwirtschaft und Umwelt und immer bereit, seine Überzeugungen mit Leidenschaft zu verteidigen. José Bové verkörpert den Kampf für eine Landwirtschaft, die die Umwelt und die Menschen respektiert, und sein Weg ist geprägt von einem ständigen Engagement für soziale und ökologische Gerechtigkeit. Sein Vermächtnis als Aktivist und Politiker inspiriert weiterhin viele in der Antiglobalisierungsbewegung und darüber hinaus.